Wie äußert sich ein Burn-out körperlich?
Ein ausführlicher Ratgeber für Anfänger & Neugierige
Das Wichtigste zuerst:
Burnout - die körperlichen Symptome
Stress ist in unserer schnelllebigen Gesellschaft allgegenwärtig.
Die Digitalisierung hat
maßgeblich dazu beigetragen, dass wir rund um die Uhr erreichbar sind. Nach Feierabend werden Mails
gecheckt und für unseren Arbeitgeber sind wir selbst im Urlaub und im Krankenhaus erreichbar.
Aber
auch im Privatleben sorgt die Informationsflut dafür, dass ein Abschalten vom Alltag unmöglich
erscheint. Stress kann sowohl im Privat- als auch im Berufsleben auftauchen. Stress, der über einen
längeren Zeitraum hinweg existiert, mündet oft im Burn-out.
Worum geht es ?
Das Thema "Burn-out" ist in der heutigen Welt aktueller denn je, denn durch die äußeren Umstände
sind wir einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Ziel dieses Ratgebers ist es, dir auf anschauliche Art
und Weise zu erklären, an welchen Symptomen du den Burn-out erkennen, wie du die Symptome
vermeiden
kannst und worin die Gefahren liegen.
Der Aufbau
In diesem Ratgeber zum Thema: ,,Wie äußert sich ein Burn-out körperlich?" wenden wir
uns vor allem den körperlichen Symptomen näher zu. Bevor wir in diesem In diesem Artikel zum Thema: ,,Wie äußert sich ein Burn-out körperlich?" näher darauf eingehen, werden wir
uns intensiver mit der Definition Burn-out auseinandersetzen.
Du willst nun konkret wissen was die körperlichen Symptome eines Burn-out sind?
Kein Problem... erklären wir dir!
Burn-out definiert einen Zustand, wo die Betroffenen sich in einem emotionalen und körperlichen
Ausnahmezustand befinden. Bei dem Syndrom Burn-out handelt es sich nicht um eine eigenständige
psychische Erkrankung, sondern damit werden typische Erschöpfungssymptome beschrieben, die über
einen längeren Zeitraum anhalten. Erstmalig wurde der Begriff in den 1970er-Jahren eingeführt,
Gründer war der Psychotherapeut Herbert Freudenberger.
Zu den damaligen Zeiten bezog sich das Syndrom auf die Überbelastung in helfenden Berufen, was vor allem Pflegekräfte und Ärzte betraf. Diese waren schon in den 70er-Jahren besonders hohen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt, was zu Erschöpfungszuständen, Lustlosigkeit und Überforderung in dieser Branche führte. Mittlerweile begrenzt sich dieser Begriff nicht mehr ausschließlich auf den Gesundheitsbereich, sondern es kann sowohl privat als auch beruflich jede Personengruppe treffen.
In den häufigsten Fällen sind es die Arbeitsanforderungen, die massive Erschöpfungssymptome hervorrufen. Aber auch im Privatleben - etwa Unstimmigkeiten in der Beziehung, erhöhte Anforderungen mit der Kindererziehung oder die Kombination von beiden Bereichen können Auslöser von Burn-out sein. Anders wie der Stresszustand bleiben die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, selbst Ruhephasen oder Urlaubszeiten lösen keine Verbesserung aus.
Betroffene sollten sehr wachsam sein und darauf achten, dass ein Zustand erhöhten Stresses nicht über einen längeren Zeitraum anhält. Der Burn-out stellt zwar keine eigenständige Erkrankung dar, allerdings ist hier eine Therapie erforderlich. Wird ein Burn-out nicht rechtzeitig behandelt, kann dieser auch in einer Depression münden. In diesem Fall sind längere Ausfallzeiten und intensive Therapiemaßnahmen erforderlich.
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Wie äußert sich ein Burn-out körperlich?
Das sind die exakten Schritte:
Burn-out ist auf Stresssituationen zurückzuführen und hält über einen sehr langen Zeitraum an. Stresssituationen sind per se nicht negativ, weil diese unseren Körper in erhöhte
Alarmbereitschaft versetzen. Ursprünglich ist dieser biologisch bedingt und hat unsere Vorfahren
auf Kampf und Flucht vorbereitet.
Die Sinne sind geschärft, nicht lebensnotwendige Funktionen werden ausgeschaltet und wir sind in der Lage, blitzschnell fundierte Entscheidungen zu treffen. Dieser Zustand ermöglicht es uns in stressigen Phasen zu bestehen und unsere Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Problematisch wird dieser Zustand nur dann, wenn er zum Dauerzustand mutiert. Die Psyche und die körperlichen Funktionen leiden darunter. Im Fall eines Burn-outs kam es in der Vorphase bereits zu längeren Stresszuständen, die schließlich in einer totalen körperlichen und emotionalen Erschöpfung mündeten. Falls du dich darüber hinaus für das Thema Burnout interessieren solltest, kann ich dir dieses Buch empfehlen.
Wie äußert sich ein Burn-out körperlich? - Schritte:
1. Phase - Die Anfangsphase
Die Anfangsphase bei Burn-out zeichnet sich dadurch aus, dass die Betroffenen viel Energie in die
Bewältigung der Aufgaben stecken. Sie werden angetrieben von einem übersteigerten Perfektionismus
und extremen Ehrgeiz.
Manchmal stecken auch Existenzängste dahinter oder Mehrfachbelastungen, zum Beispiel wenn zusätzlich Kinder alleine versorgt werden müssen oder die Pflege eines Angehörigen zum Alltag gehört. Schon in der Anfangsphase erkennt das Umfeld, dass es Betroffenen nicht gelingt abzuschalten. Sie können ihre Freizeit nicht mehr genießen und denken ununterbrochen an die Bewältigung ihrer Aufgaben.
Dadurch nimmt die Leistungsfähigkeit ab und sie müssen immer mehr Kraft tanken, wodurch die Leistungsfähigkeit immer weiter leidet. In dieser Phase werden eigene Bedürfnisse nicht wahrgenommen und unterdrückt, es kommt immer
mehr
zur Isolation und Enttäuschungen werden verdrängt.
Hinzu haben Betroffene das Gefühl, dass ihnen ständig Zeit fehlt und sie fühlen sich kontinuierlich unentbehrlich für die Aufgaben. Daneben kommt es zum Schlafmangel, zur Rastlosigkeit und Infektionen haben leichtes Spiel.
2. Phase - Frustration
In der zweiten Phase kommt es nach und nach zu einer Anspruchshaltung, die zwangsläufig zu einer
großen Frustration führt. Aufgrund der zunehmenden Erschöpfung und der Frustration ist in diesem
Stadium die innere Kündigung die Folge.
Pausen werden in die Länge gezogen, Betroffene erscheinen nicht mehr pünktlich auf der Arbeit und gehen früher nach Hause. Sie zeigen mehr und mehr eine Abwehrhaltung gegenüber der Arbeit.
Burn-out-Patienten stumpfen immer mehr ab und sind nur noch auf sich konzentriert. Sie sind nicht in
der Lage, Mitgefühl gegenüber dem Umfeld zu empfinden.
Auch der Familie bleibt Zustand nicht verborgen. Die Erwartungshaltung hat auch einen Einfluss auf
das Familienleben, vorhandene Kinder werden zunehmend als Last denn als Bereicherung angesehen.
3. Phase - Zunehmende Aggresion
In der dritten Phase sind emotionale Reaktionen die Folge. Die Frustration nimmt stetig zu, die in
Desillusionierung mündet. Eigene Wünsche und Bedingungen der Realität stehen in einem großen
Widerspruch zueinander, was Betroffene klar erkennen.
Entweder machen sie sich selber dafür verantwortlich oder die Schuldigen werden in der Umwelt gesucht. Daraus folgen entweder depressive Verstimmungen oder Aggressionen.
Depressive Symptome sind beispielsweise das Gefühl der Wertlosigkeit, ein schwindendes
Selbstwertgefühl, eine Zunahme von Angstzuständen, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und das
steigende Gefühl der inneren Leere.
Aggressivität macht sich durch zunehmende Reizbarkeit, Ungeduld, Intoleranz, Schuldzuweisungen und
Zorn bemerkbar. Konflikte und Meinungsverschiedenheit häufen sich, Betroffene zeigen sich dabei
wenig einsichtig.
4. Phase - Sinkende Leistungsfähigkeit
Bei Betroffenen sinkt die Motivation rapide ab und die emotionale Belastung nimmt immer mehr zu. Eine schlechte Leistungsfähigkeit und mangelnde Ergebnisse sind die unmittelbare Folge.
Burn-out-Patienten sind in der Folge wenige kreativ, machen bei der Arbeit viele Fehler (besonders Flüchtigkeitsfehler), lehnen Veränderungen ab und sind nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen.
Sie sind außerstande, komplexere Aufgaben zu bewältigen. All diese Symptome sind darauf zurückzuführen, dass Energie und Kraft erfordert wird, um sich auf Veränderungen oder komplexere Aufgaben einzulassen. Genau aus diesem Grund sind Betroffene in dieser Phase dazu nicht mehr fähig.
5. Phase - Gleichgültigkeit
Durch die mangelnde Energie, die für die Bewältigung von den Aufgaben aufgebracht werden kann,
kommt es zu einem verstärkten emotionalen Rückzug.
Gleichgültigkeit und Desinteresse sind die Folgen. Selbst Tätigkeiten, die ihnen früher Spaß gemacht haben, verlieren an Bedeutung.
Sie ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld immer mehr zurück und haben keinerlei Freude an jeglicher Tätigkeit.
6. Phase - Körperliche Veränderungen
Körperliche Symptome infolge der permanenten Anspannung lassen nicht lange auf sich warten. Dazu
zählen insbesondere Schlafstörungen und Albträume. Dieses Symptom liegt daran, dass Betroffene
nicht abschalten können und sich zunehmend Sorgen machen.
Dieses Gedankenkarussell lässt sich nicht einfach abschalten, wodurch der Schlaf massiv beeinträchtigt wird. Sie können schlechter einschlafen, wachen häufiger auf und leiden unter Albträumen. Durch diesen Zustand der Anspannung sind auch Muskelverspannungen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen normale Symptome.
Es stellen sich Übelkeit und Verdauungsbeschwerden ein und entweder kommt es zu einem rapiden Gewichtsverlust oder einer massiven Gewichtszunahme, weil die Ernährung aus den Fugen gerät. Auch Herz- und Kreislaufbeschwerden gehören zu den typischen Symptomen.
Durch den angespannten Zustand neigen Burn-out-Patienten häufig zu Süchten. Es wird vermehrt nach Alkohol, Nikotin oder Koffein gegriffen, um die emotionalen Belastungen zu betäuben.
7. Phase - Die Verzweiflung
In der letzten Phase kommt es zu einer tiefgreifenden Verzweiflung. Das Gefühl der Hilflosigkeit
verstärkt sich zunehmend und Betroffene empfinden ihr Leben als sinnlos. Suizidgedanken können
auftreten und das Burnout kann sich in einer Depression wandeln.
Dem Burnout vorbeugen: Ein Burn-out kann jeden Menschen treffen, umso wichtiger ist es, Vorbeugemaßnahmen zu ergreifen, damit es gar nicht so weit kommen kann. Wie wir gesehen haben, kann das Syndrom Betroffene für lange Zeit außer Gefecht setzen.
Achte auf deine Bedürfnisse: Wende dich regelmäßig deinen Wünschen und Bedürfnissen zu und überlege dir, was dir im Leben wichtig ist. Sind es viele soziale Kontakte? Karrieremöglichkeiten? Eine aktive Freizeitgestaltung. Deine Bedürfnisse haben den gleichen Stellenwert wie die Bedürfnisse deines Umfeldes.
Decke deine Grundbedürfnisse auf und baue diese aus. Das kann deine Kreativität betreffen, deine Reputation etc.
Meditation: Regelmäßige Meditations- und Achtsamkeitsübungen beugen einem Burn-out vor. Durch die Meditation lernst du regelmäßig auf deinen Körper zu hören und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Auch ein emotionales Ungleichgewicht oder körperliche Symptome werden durch die Meditation viel intensiver und früher wahrgenommen.
Viele körperlichen Anzeichen werden von den Betroffenen gar nicht wahrgenommen. Die Anzeichen sind zwar dar, aber diesen schenken wir keine Beachtung bzw. diese werden gar nicht erst realisiert. Allerdings ist es wichtig, regelmäßig die körperlichen Bedürfnisse zu identifizieren, um angemessen darauf reagieren zu können. Für diese Zwecke solltest du dich auch in Körperwahrnehmung üben.
Dadurch wendest du dich den körperinternen Prozessen zu, wodurch du jede kleinere Unstimmigkeit viel früher wahrnehmen wirst. Bemühe dich regelmäßig um soziale Kontakte, da Mitmenschen den Stresspegel deutlich verringern können. Es bietet dir einen Ausgleich zum stressigen Alltag und du kannst deine Batterien wieder aufladen.
Für Burn-out-Symptome gibt es ganz bestimmte Antreiber. Diese können von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Während bei den einen ein übersteigerter Perfektionismus Seite: 4 von 5 dahintersteckt, sind bei anderen wiederum Existenzängste vorherrschend. Versuche bei dir diese Antreiber herauszufinden und arbeite daran, diese zu eliminieren. Festgefahrene, negative Glaubenssätze können aufgelöst werden.
Definiere dein Selbstbewusstsein nicht nur über eine einzige Rolle. Hier liegt die Gefahr besonders hoch, dass ein Burn-out die Folge ist. Auch andere Bereiche definieren den Selbstwert eines Menschen.
Führe einen gesunden Lebensstil. Sorge für eine ausgewogene und gesunde Ernährung, treibe regelmäßig Sport und bewege dich an der frischen Luft. Damit wirst du nicht nur mit allen Nährstoffen versorgt, die deine Leistungsfähigkeit sicherstellen, sondern dein emotionaler Zustand wird es dir danken.
Bewegung an der frischen Luft sorgt zudem dafür, dass der Kopf frei wird und du wieder klare Entscheidungen treffen kannst. Auch für einen gesunden und ausreichenden Schlaf solltest du sorgen.
Abschließendes Fazit
Befindet sich unser Körper über einen längeren Zustand in Alarmbereitschaft, sind wir der Gefahr
des Burn-outs ausgesetzt. Das Syndrom macht sich einerseits psychisch, andererseits aber auch
physisch bemerkbar.
Stehen an erster Stelle eine erhöhte Erwartungshaltung, ein übertriebener Ehrgeiz und das Gefühl, unentbehrlich zu sein, sinkt die Energie im weiteren Verlauf immer mehr ab.
Betroffene benötigen immer mehr Kraft, um ihren Arbeiten nachgehen zu können, wodurch die Erschöpfung immer größere Ausmaße annimmt.
Neben den emotionalen Symptomen kommen körperliche Symptome wie erhöhter Blutdruck, Schlafstörungen, Verspannungen und Verdauungsbeschwerden hinzu. Betroffene neigen in den Phasen zu einem erhöhten Missbrauch von Genussmitteln.
Quellenangabe:
(1) https://www.netdoktor.de/krankheiten/burnout/
(2)https://www.praktischarzt.de/magazin/burnout-symptome/
(3) https://www.burn-out-syndrom.org/symptome
Weiterführende Studie/Statistik:
Hier eine interessante Studie zu den Themen Burn-out und Stress am Arbeitsplatz:
FAQ:
Was ist unter einem Burnout zu verstehen?
Der Burnout bezeichnet einen Zustand der totalen
körperlichen und emotionalen Erschöpfung. Der Ausnahmezustand wird zum Dauerzustand.
Wie äußerst sich ein Burnout?
Ein Burnout äußert sich durch zunehmende Resignation,
Desinteresse, soziale Isolation und totale Erschöpfung.
Welche körperlichen Symptome dominieren?
Betroffene leiden unter Verdauungsbeschwerden,
erleiden
Herz- und Kreislaufprobleme und leiden vermehrt unter Schlafstörungen.
Wie kann einem Burnout vorgebeugt werden?
Durch die Stärkung des Selbstwertes, regelmäßige
Meditation und Achtsamkeitsübungen lässt sich ein Burnout verhindern.
Wann ist ein Burnout vorbei?
Einige Therapeuten geben die Faustregel, dass es ungefähr so lange dauert, sich von einem Burn-out zu erholen, wie es dauerte bis man in die Krise kam. Oftmals sind das mehrere Monate, nicht selten auch ein oder zwei Jahre.